Nach der Explosion einer E-Zigarette warnt das BfTG erneut vor importierten billigen Plagiaten.
Ein 20-jähriger Kölner ist durch die Explosion seiner E-Zigarette schwer verletzt worden. Der Mann hat in einem E-Zigaretten-Laden in Köln einen Akku eines namenhaften Herstellers für seine E-Zigarette gekauft. Als er am neu zusammengestellten Gerät gezogen habe, sei dieses sofort explodiert. Das Opfer habe Schnitt- und Brandwunden im Gesicht erlitten sowie mehrere Zähne verloren, teilte die Polizei weiter mit.
„Das ist ein sehr bedauerlicher Fall und wir wünschen dem jungen Mann auf diesem Weg gute Besserung“, sagt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG). Darüber hinaus betont Dahlmann, dass es sich bei dem explodierten Gerät ganz offensichtlich um ein Plagiat handelte. Nach Angaben des Kölner Händlers wurde bei der betreffenden E-Zigarette ein hochwertiges Produkt der amerikanischen Firma Avid Lyfe nachgebaut. Diese Plagiate (Produktfälschungen) kommen aus China und werden auf Shopping-Plattformen wie Alibaba vertrieben. Jede Privatperson kann einfach eine E-Zigarette aus Fernost bestellen und problemlos importieren. Eine solche Fälschung kostet im Internet ca. 20$, das Original-Produkt ist erst ab 200$ zu haben.
Das BfTG warnte im letzten Jahr bereits das Bundesministerium für Wirtschaft sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vor dem gefährlichen Trend der Privat-Importe gefälschter Produkte.
Allerdings erweist sich die jüngste Reform des Kinder- und Jugendschutzgesetz, in der die Abgabe der E-Zigarette an Jugendliche verboten wurde, gerade im Hinblick auf Billig-Produkte aus Fernost als wenig dienlich. Nach dem Willen des Gesetzgebers ist ein Anbieter von E-Zigaretten hierzulande künftig verpflichtet, sehr aufwändig herauszufinden, ob ein Käufer 18 Jahre alt ist oder nicht. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Online-Überprüfung, zumal wenn es das komplizierte Schufa-Verfahren sein soll, zu Abbruchraten von mehr als 30 Prozent und damit entsprechenden Umsatzeinbußen bei den kleinen und mittleren E-Zigaretten-Unternehmen in Deutschland führen wird.
Und: Wer abspringt, kauft sich eben ein qualitativ minderwertiges Produkt auf einer Verkaufsplattform im Netz – und das ohne aufwändige Prüfung. „Die angestrebte Regulierung in Deutschland führt auch dazu, dass die Nutzer gefährliche Plagiate im Internet bestellen“, sagt Dahlmann. Vom Erwerb und der Nutzung dieser Billig-Produkte sei aber dringend abzuraten.
Denn beim Import durch Privatpersonen unterliegen E-Zigaretten in Bezug auf Inhaltsstoffe oder Produktqualität keinerlei Kontrollen.