Neue DEBRA-Studie zeigt: Vor allem Raucher und Ex-Raucher nutzen die E-Zigarette zur Tabakentwöhnung

München, 14. Juli 2017 – „Jüngste Trends beim Konsum von Tabak und E-Zigaretten in Deutschland“ – so heißt eine neue Studie, die Prof. Dr. Daniel Kotz vom Institut für Suchtforschung und klinische Epidemiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf der Öffentlichkeit vor wenigen Tagen vorgestellt hat (“Recent trends in the use of tobacco and e-cigarettes in Germany: findings from the new DEBRA survey). Prof. Kotz ist Leiter des Sucht-Forschungsschwerpunktes am Uni-Klinikum in Düsseldorf. „DEBRA“ steht für “Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ und ist eine Langzeitstudie, die zweimonatlich mindestens 2.000 Leute zur Nutzung von Tabak und E-Zigaretten befragt und noch bis 2019 läuft. Finanziert wird die DEBRA-Langzeituntersuchung vom Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Beteiligt sind neben der Uni Düsseldorf die medizinischen Partnerinstitute der Maastricht Universität, des University College London sowie der Universität Edinburgh in Schottland.

Rund 2 Prozent der Deutschen sind Dampfer – aber 28 Prozent sind Raucher
Die Studie befasst sich auch mit der E-Zigarette. Ergebnis: der Anteil der Dampfer unter den Deutschen betrage aktuell 1,9 Prozent. Zum Vergleich: der Anteil der Raucher und Tabak-Konsumenten ist fast fünfzehn Mal so hoch und liegt bei 27,7 Prozent. Die meisten Dampfer findet man unter Erwachsenen in der Altersgruppe der 18-20-Jährigen, und zwar 4,1 Prozent, gefolgt von den 21-34-Jährigen (3,9%).

Interessant ist, dass über ein Viertel der befragten Dampfer angeben, nie oder fast nie E-Zigaretten mit Nikotin zu konsumieren. Der Anteil derjenigen, die angeben, ausnahmslos Liquids mit Nikotin zu dampfen, betrug 41,7 Prozent.

Tabakstopp und Risiko-Reduzierung sind Hauptmotive, auf E-Zigaretten umzusteigen
Die DEBRA-Studie der Uni Düsseldorf belegt erneut, dass Raucher und Ex-Raucher mit deutlichem Abstand die Mehrheit unter den Dampfern stellen. Zugespitzt nutzt die Hälfte der Konsumenten die E-Zigarette, um zumindest partiell von der Tabak-Zigarette wegzukommen: für etwa je ein Drittel der Befragten sind die Reduzierung des Tabakkonsums und die Risikoreduzierung wichtige Gründe für den E-Zigaretten-Konsum. Ein Viertel will mit der E-Zigarette den Tabakstopp schaffen. Dazu passt, dass 57,1 Prozent der Deutschen eine Tabaksteuererhöhung und immerhin 43,1 Prozent eine Anhebung des Verkaufsalters für Zigaretten auf 21 Jahre befürworten. Diesen gesundheitlichen Aspekt unterstreicht auch die DEBRA-Studie: Tabak-Rauch ist für weltweit sechs Millionen Tote verantwortlich, wie die WHO berechnet hat. Und: Deutschland befindet sich noch immer unter den zehn Nationen, in denen am stärksten geraucht wird.

Eines der hauptsächlichen Ziele der DEBRA-Langzeitstudie ist es, einschätzen zu können, wie stark E-Zigaretten dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören („DEBRA general aims“). Wir vom BfTG sind gespannt darauf, wie die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler spätestens 2019 ausfallen.

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