Zahl der Raucher*innen steigt – Zeit für eine Alternative
Eine gestern veröffentlichte Umfrage der “Kaufmännischen Krankenkasse Hannover (KKH)” hat ergeben, dass der Tabakkonsum in Deutschland in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen ist. [1] Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) hält diese Entwicklung für sehr bedenklich und fordert gesundheitspolitische Stellen auf, die Raucher*innen über schadensreduzierte Alternativen wie die E-Zigarette aufzuklären.
Die von der KKH veröffentlichen Zahlen bestätigen einen Negativtrend, der auch durch weitere Untersuchungen gestützt wird. Die “Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie)” hat in diesem Jahr eine Raucherquote von 34,5 Prozent ergeben. Dies ist der höchste gemessene Wert seit dem Start dieser Studie im Jahr 2016. Zum Vergleich: Im August 2020 lag die Quote bei 25,4 Prozent. [2]
“Die Zahl der Raucher*innen in Deutschland steigt trotz großer Anstrengungen der Gesundheitspolitik weiter. Andere Staaten haben vorgemacht, wie es gehen könnte: Sie setzen seit Jahren mit großem Erfolg auf die E-Zigarette und empfehlen Raucher*innen den Umstieg. Angesichts der schwerwiegenden Folgen des Rauchens für die Gesellschaft muss nun endlich auch in Deutschland ein Umdenken erfolgen“, sagt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG.
Vorbilder Großbritannien und Neuseeland
Staatliche Stellen in Großbritannien und Neuseeland empfehlen Raucher*innen ausdrücklich den Umstieg auf die E-Zigarette. [3] Außerdem werden Mitarbeiter in Gesundheitsberufen ermutigt, die E-Zigarette bei der Beratung von Rauchenden als Alternative vorzuschlagen. Das Ergebnis dieser Strategie: Die Raucherquoten konnten in beiden Ländern deutlich reduziert werden.
Großbritannien hat die Quote mithilfe einer konstruktiven E-Zigarettenpolitik innerhalb von neun Jahren von 20,2 auf 13,8 Prozent gesenkt (2011-2020). [4] Die neuseeländische Regierung startete 2020 eine Aufklärungskampagne zur E-Zigarette. Dies hat dazu beigetragen, dass die Raucherquote innerhalb eines Jahres (2020-2021) von 13,7 auf 10,9 Prozent reduziert werden konnte. [5]
Hintergrund Schadensminimierung: Die britische Regierungsorganisation Public Health England hat das Schadenspotenzial von E-Zigaretten auf 95 Prozent geringer im Vergleich zur Tabakzigarette beziffert. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, sei bei E-Zigarettennutzern sogar um 99,5 Prozent geringer als bei Tabakrauchern. Diese Daten wurden in weiteren Veröffentlichungen der letzten Jahre bestätigt. [6]
Quellen:
[1] “Jeder Vierte greift häufiger zum Glimmstängel”. Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH August 2022. Link Pressemeldung
[2] “Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie)”. Link
[3] “Guidance Smoking and tobacco: applying All Our Health” Office for Health Improvement and Disparities 2022. Link
[4] Office for National Statistics UK. Link 1, Link 2
[5] New Zealand Health Survey 2021/22. Link
[6] Pressemitteilung Public Health England, 2015. Link