Britischer E-Zigaretten-Report ideal zur Aufklärung von Rauchern

Das britische Office for Health Improvement and Disparities hat kürzlich ein Update des Reports “Nicotine vaping in England” [1] veröffentlicht, eine Arbeit zur wissenschaftlichen Einordnung der E-Zigarette. Die Ergebnisse des Berichts sind nach Einschätzung des Branchenverbands Bündnis für Tabakfreien Genuss sehr gut geeignet, die geringe Faktenkenntnis zur E-Zigarette in der deutschen Bevölkerung zu korrigieren.

Der rund 1.500 Seiten lange Report ist die umfangreichste Arbeit zur E-Zigarette, die bisher veröffentlicht wurde. In 16 Kapiteln geht es unter anderem um die Themen Schadstoffe, Aromen, Nikotin und fehlende Aufklärung. 

Zitat aus dem Bericht: „Dampfen besitzt nur einen Bruchteil der Risiken des Rauchens.

Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG: “Diese Arbeit ist eine große Leistung der Autoren des King’s College. Wir bewerten den Report als eine hervorragende Faktensammlung, die das Schadensminimierungs-Potenzial der E-Zigarette im Vergleich zum Rauchen unterstreicht. Die deutsche Bevölkerung geht zu weiten Teilen noch von falschen Voraussetzungen aus. Gerade Raucher sollten über diese Fakten von gesundheitspolitischen Stellen aufgeklärt werden, damit sie mit dem Umstieg aufs Dampfen den Tabakstopp schaffen.” 

Niedriger Aufklärungsstand
Nur sechs Prozent der Deutschen wissen, dass E-Zigaretten ein viel geringeres Gesundheitsrisiko besitzen als Tabakzigaretten. Bei den Rauchern sind es sogar nur fünf Prozent. Dies sind Ergebnisse einer Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das BfR weist in einer Pressemeldung zur Umfrage darauf hin, “dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten.” [2]

Weitere Zitate des UK-Reports:

  1. „Biomarker, die mit dem Risiko von Krebs, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, zeigen eine signifikant geringere Exposition von Schadstoffen durch Dampfen im Vergleich zum Rauchen.”
  2. „Kein signifikanter Anstieg toxischer Biomarker nach kurzzeitiger Exposition gegenüber Passiv-Dampf bei Menschen, die nicht rauchen oder dampfen.“
  3. „Bei Raucherentwöhnungsdiensten in den Jahren 2020 bis 2021 waren Entwöhnungsversuche mit einer E-Zigarette mit den höchsten Erfolgsraten verbunden (64,9 % im Vergleich zu 58,6 % bei Versuchen ohne Dampfprodukt).“
  4. „Fruchtaromen sind bei Dampfern am beliebtesten, gefolgt von Menthol/ Minze.“
  5. „Interventionen zu den absoluten Schäden des Dampfens, um junge Menschen abzuschrecken, müssen sorgfältig konzipiert werden, damit sie die Menschen (insbesondere Raucher) nicht falsch über die relativen Schäden des Rauchens und Dampfens informieren.“

Auf der Seite des Science Media Centre UK haben sich Wissenschaftler zu dem Report geäußert. [3]

Prof. Peter Hajek, Direktor der Tobacco Dependence Research Unit, Queen Mary University of London (QMUL): „Raucher sollten ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Wechsel zum Dampfen fast alle Risiken des Rauchens beseitigt.

Quellen: 

[1] Nicotine vaping in England: an evidence update including health risks and perceptions, 2022. Link

[2] E-Zigaretten: Mehrheit der Bevölkerung sieht gesundheitliche Risiken, BfR 2019. Link

[3] Expert reaction to Nicotine vaping in England, Science Media Centre 2022. Link