Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen liefert Zahlen gegen Gateway-Effekt

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Kurz vor Ostern war es wieder soweit: Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hatte mit ihrem jährlichen Suchtbericht (Link zur Pressemitteilung) neue Fakten für Medien und Öffentlichkeit zu Tabak, Alkohol & Co. parat – ausführliche Medienberichterstattung inklusive. Worüber aber so gut wie gar nicht in der Presse on- und offline berichtet wurde: Es gab diesmal auch interessante News zur E-Zigarette.

An der Gateway-These gerüttelt

Laut den Suchtforschern konsumieren nämlich nur lediglich 1,4 Prozent der befragten Personen E-Zigaretten. Damit rüttelt der deutschlandweit renommierte Suchtbericht ordentlich an dem so genannten Gateway-Effekt – also der Behauptung, die E-Zigarette verleite Abstinente massenhaft zum Nikotinkonsum oder gar Heranwachsende zum Tabak-Rauchen. Wie soll eine Konsumenten-Gruppe von unter zwei Prozent auch zu einem starken Anstieg des Tabak-Konsums führen? Andersherum wird ein Schuh draus: Über 90 Prozent der Dampfer sind Ex-Raucher (übrigens auch nachzulesen im neuen Faktenpapier des BfTG).

Auch gut zu wissen: Was das DHS jetzt im aktuellen Bericht bestätigt hat, war für andere Forscher längst kein wissenschaftliches Überraschungs-Ei mehr. Die Gateway-These wackelt schon länger. Massiv daran gerüttelt haben längst vor der DHS schon das  Münchner Institut für Therapieforschung (hier) und die renommierten Suchtforscher von Cancer Research UK (hier).

Tabak-Produkte sind das Problem – nicht die E-Zigarette

Vergleicht man die extrem niedrige Dampfer-Quote mit der immer noch hohen Anzahl der Tabak-Raucher, wird deutlich, wo der Hebel angesetzt werden muss: Beim Tabak-Stopp. Und genau hier kann die E-Zigarette nachweislich helfen.

„Dass die eher E-Zigaretten-kritische DHS jetzt ebenso Zahlen liefert, die klar gegen einen Gateway-Effekt des Produkts sprechen, ist ein wichtiges Signal. Viel wichtiger ist aber noch, dass Gesundheitspolitiker und Gesundheitsbehörden genau dieses Signal auch empfangen und die E-Zigarette endlich als Produkt fördern, um Raucher zu Nichtrauchern zu machen“, so Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss.