E-Zigaretten-Aromen motivieren Raucher zum Tabakstopp

Der bessere Geschmack der E-Zigarette im Vergleich zum Rauchen ist eines der wichtigsten Argumente für erwachsene Raucherinnen und Raucher, auf die weniger schädliche E-Zigarette umzusteigen. Fruchtaromen sind besonders beliebt, Tabakaromen spielen eine untergeordnete Rolle. Verbote von Aromen würden sich sehr negativ auf die Gesundheitspolitik auswirken.

Eine im letzten Jahr durchgeführte Branchenumfrage des BfTG mit über 800 Teilnehmern zeigt: Fruchtaromen sind mit großem Abstand die meistverkauften Geschmacksrichtungen im deutschen E-Zigarettenhandel. Rund 87 Prozent der Händler verkaufen überwiegend Fruchtliquids wie Erdbeer, Apfel, Mango etc. Reine Tabakaromen werden lediglich von drei Prozent der E-Zigarettennutzer verwendet. 

Philip Drögemüller, Geschäftsführer des BfTG: “Die weit überwiegende Zahl der E-Zigarettennutzer sind ehemalige Raucher. Es hat sich gezeigt, dass Nutzer deutlich seltener rückfällig werden, wenn sie Fruchtaromen statt Tabakaromen verwenden.” [1] 

Weitere Ergebnisse der Umfrage: 95 Prozent der Befragten sind sicher, dass Aromen eine sehr wichtige Rolle für E-Zigaretten-Konsumenten spielen. Für 84 Prozent der Teilnehmer steht fest, dass die Konsumenten sich bei einem Verbot die Aromen auf anderen Wegen als dem legalen Handel besorgen würden und nahezu die gleiche Menge (83 Prozent) geht davon aus, dass ein Verbot den illegalen Handel aufkommen lassen würde.

Weitere Daten zur Bedeutung von Aromen

Eine 2016 im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums durchgeführte Studie lieferte ähnliche Ergebnisse. [2] Rund 80 Prozent der über 3.000 erwachsenen Teilnehmer gaben an, überwiegend Frucht-Liquids zu verwenden. Wichtig war 57 Prozent der Befragten, dass “Dampfen gut riecht und schmeckt“. Zur Bedeutung der E-Zigarettenaromen hat das BfTG ein detailliertes Faktenpapier produziert. [3]

Auswirkungen von Aromenverboten

Eine im Magazin “Addiction Behaviors” 2021 veröffentlichte kanadische Studie zeigt die Auswirkung von Aromenverboten: 82 Prozent der befragten Nutzer sind gegen Aromenverbote. Jeder sechste würde wieder mit dem Rauchen anfangen. Weniger als ein Drittel (28,8 Prozent) würden sich mit den dann noch erhältlichen Aromen begnügen. Fast genauso viele (28,3 Prozent) sagen, sie würden sich ihre Geschmacksrichtungen dann auf einem anderen Weg besorgen. [4]

Philip Drögemüller: “Verbote von E-Zigarettenaromen hätten sehr negative Konsequenzen für die Gesundheitspolitik. Eine größere Gruppe der auf E-Zigaretten umgestiegenen Raucher würden wieder zur Tabakzigarette zurückkehren. Und für viele der über 20 Millionen Raucher in Deutschland würde ein entscheidender Umstiegs-Anreiz wegfallen.

Der Zoll in Deutschland hat im vergangenen Jahr Einschätzungen zum Zusammenhang von Aromenverboten und illegalem Handel abgegeben. Zitat:  „Ein Aromenverbot wird den Schwarzmarkt befeuern, denn die Verbraucher werden auf ihre Produkte nicht verzichten wollen. Für organisierte Kriminelle wird es dann noch attraktiver, illegale Ware im großen Stil herzustellen.“ [5]

 

Quellen: 

[1] Associations of Flavored e-Cigarette Uptake With Subsequent Smoking Initiation and Cessation, JAMA Network 2020. Link 

[2]  “Konsumgewohnheiten und Motive von E-Zigaretten-Konsumenten in Deutschland”, 2016. Link

[3] “Die Bedeutung von Aromen für den Tabakstopp”, Bündnis für Tabakfreien Genuss 2023. Link

[4] “Responses to potential nicotine vaping product flavor restrictions among regular vapers using non-tobacco flavors”, Addiction Behaviors 2021. Link 

[5] “Mittelstand schreibt Brandbrief an die Bayerische Staatsregierung und Spitzenpolitiker”. Pressemeldung 07.09.2023. Link