E-Zigaretten: Eine zu gering genutzte Chance zur Reduktion der Raucherquote und Krebsprävention
Zum Weltkrebstag am 4. Februar appelliert das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) an Politik und Gesundheitsexperten, das Potenzial von E-Zigaretten zur Reduktion der Raucherquote anzuerkennen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass E-Zigaretten deutlich weniger krebserregende Stoffe enthalten als herkömmliche Tabakzigaretten und eine effektive Möglichkeit zur Schadensminimierung bieten. Dennoch wird ihr Potenzial in Deutschland noch zu wenig berücksichtigt.
„Die Forschung ist eindeutig: E-Zigaretten setzen deutlich weniger Schadstoffe frei als herkömmliche Tabakprodukte. Studien zeigen, dass sie Rauchern helfen können, von der Tabakzigarette loszukommen. Wer die Raucherquote nachhaltig senken will, darf dieses Instrument nicht ignorieren“, sagt Philip Drögemüller, Geschäftsführer des BfTG.
Wissenschaftliche Belege für das geringere Schadenspotenzial
Die britische Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) hat bereits 2015 festgestellt, dass der Konsum von E-Zigaretten rund 95 % weniger schädlich ist als das Rauchen herkömmlicher Zigaretten. In einer weiteren Veröffentlichung der Behörde wird das Krebsrisiko von E-Zigaretten um 99,5 Prozent niedriger als bei Tabakzigaretten bewertet. [1]
Die Cochrane Collaboration, eine weltweit anerkannte Organisation für evidenzbasierte Medizin, bestätigte in einer Metaanalyse von 2022 und den weiteren Updates dazu, dass E-Zigaretten Rauchern signifikant dabei helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören. [2]
Auch das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass E-Zigaretten deutlich weniger schädlich sind als Tabakzigaretten: “Das BfR weist darauf hin, dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten.” [3]
Deutschland braucht eine progressive Strategie zur Tabakprävention
In Ländern wie Großbritannien und Neuseeland werden E-Zigaretten aktiv in die Tabakentwöhnungsstrategie eingebunden. Das Ergebnis: Die Rauchquoten sind deutlich gesunken. [4] [5]
Deutschland hingegen bleibt zurückhaltend – zum Nachteil der öffentlichen Gesundheit. Die aktuelle Raucherquote in Deutschland liegt bei etwa 28 %. [6] Ein gezielter Einsatz von E-Zigaretten als schadensminimierende Alternative könnte dazu beitragen, diese Zahl signifikant zu senken.
„Es geht nicht darum, das Dampfen zu verherrlichen, sondern eine faktenbasierte Diskussion zu führen“, betont Philip Drögemüller. „E-Zigaretten sind nicht risikofrei, aber sie sind eine der besten verfügbaren Alternativen zur Tabakzigarette. Wer das Ziel einer rauchfreien Gesellschaft ernst nimmt, darf dieses Potenzial nicht ignorieren.“
Quellen:
[1] Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products 2018, Public Health England Link
[2] Can electronic cigarettes help people stop smoking, and do they have any unwanted effects when used for this purpose? Cochrane 2025 Link
[3] Pressemeldung Bundesinstitut für Risikobewertung 2020 Link
[4] Adult smoking habits in the UK: 2023, Office for National Statistics Link
[5] Annual Update of Key Results 2023/24: New Zealand Health Survey Link
[6] Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie) Link