Britischer Suchtexperte sieht Kostenersparnis beim Einsatz von E-Zigaretten bei der Suchtbekämpfung
Professor Gerry Stimson ist eine Institution bei der Suchtbekämpfung. Er hat die Britische Regierung, die WHO und auch die UNO in Suchtthemen beraten, er hat globale Richtlinien für die Reduzierung von Tabakkonsum erarbeitet. Und Stimson ist zudem Direktor des Netzwerks Knowledge-Action-Change, das sich der Entwicklung und Verbreitung von empirisch basierten, wissenschaftlich fundierten Strategien und Richtlinien zur Eindämmung von Suchtmittelkonsum, im speziellen Nikotin widmet. Kurz und gut: Professor Stimson weiß wovon er spricht.
In jüngster Zeit spricht Stimson sehr viel über die E-Zigarette – und deren Vorzüge bei der Rauchentwöhnung. In der vergangenen Woche hat sich der international vernetzte Suchtexperte in einem sehr hörenswerten Vortrag https://www.youtube.com/watch?v=sCKXhOnO8aE dem Dampfen gewidmet – und dabei herausgearbeitet, dass die E-Zigarette nicht nur weniger schädlich ist als das Tabakrauchen, und dass sie ein hervorragendes Mittel zur Tabakentwöhnung ist, sondern darüber hinaus den Steuerzahler auch massiv entlastet.
Kosten für den Steuerzahler: 0
Aus seiner Sicht ist es unverständlich, dass sich das britische Gesundheitssystem und die „Public-Health-Leader“ nicht zu einer positiven Einschätzung der E-Zigarette durchringen können. Denn die E-Zigarette biete im Hinblick auf die Suchtbekämpfung „Zahlen, von denen die Gesundheitsverantwortlichen nur träumen können“. Laut einer Nielsen-Studie hätten durch das Dampfen insgesamt 836.000 Briten das Rauchen aufgegeben, außerdem habe sich die E-Zigarette in „kurzer Zeit“ (von 2012-2015) zu der Alternative zu Rauchentwöhnungsmittel (Nikotin-Kaugummi, Nikotin-Pflaster etc.) gemausert. Nicht zuletzt würden durch den Einsatz der E-Zigarette die Kosten für Rauchentwöhnungs-Programme sinken. Stimson rechnet sehr genau vor, was die E-Zigarette als Mittel zur Bekämpfung der Tabaksucht den Steuerzahler kosten würden, nämlich: NICHTS. Weder fallen Kosten für Forschung und Entwicklung neuer Rauchentwöhnungsmethoden an – noch müssen Suchthelfer, Selbsthilfegruppen oder Therapien organisiert und finanziert werden. Und für Information und Weiterentwicklung stehen qualifizierte E-Zigaretten-Fachhändler zur Verfügung. Gemessen an den Geldern die für die Maßnahmen zur Tabakentwöhnung in Großbritannien derzeit anfallen, entspräche das einer Einsparung von 62 Milliarden Pfund.
„Ein guter Weg, das Rauchen aufzugeben“
Was er neben seiner Rechnung besonders herausstreicht: Den Charakter der Dampfer. Die Nutzer von E-Zigaretten seien von ihrem Wesen her sehr hilfsbereit und verantwortungsvoll, man unterstütze sich gegenseitig, kämpfe – und das übrigens überall auf der Welt – für die Rechte des Dampfens und gegen die Gleichbehandlung mit Tabakprodukten. Und nicht zuletzt mache „das Dampfen einfach Spaß, weil man eben nicht die Schuldgefühle hat wie ein Tabakraucher“. Stimson wünscht sich von den vielen Skeptikern im britischen Gesundheitswesen, dass sie, statt nach Gründen zu suchen, die E-Zigarette zu bekämpfen einfach mal sagen: „Das ist in Ordnung – das ist ein guter Weg, das Rauchen aufzuhören.“