Mythen und Fakten
Millionen von Menschen in Deutschland greifen bereits regelmäßig zur E-Zigarette. Obwohl das Produkt schon seit 2007 auf dem Markt ist, ranken sich immer noch Mythen um die elektrische Zigarette. Diese lassen in der Öffentlichkeit ein falsches Bild entstehen und sorgen dafür, dass immer noch viele Tabakraucher und deren Angehörige verunsichert sind. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung glaubt sogar, dass E-Zigaretten mindestens genauso schädlich sind wie Tabakzigaretten.
Wir wollen an dieser Stelle mit den Mythen aufräumen und Fakten sprechen lassen.
Mythos 1: „E-Zigaretten sind genauso schädlich wie Tabakzigaretten.“
Fakt: E-Zigaretten sind deutlich weniger schädlich als Tabak. Die britische Regierungsagentur Public Health England (PHE) hat 2015 einen Report veröffentlicht, wonach E-Zigarettendampf um mindestens 95 Prozent weniger schädlich ist als Tabakrauch. Dieser Befund wurde von PHE in einer weiteren Publikation 2018 bestätigt. Außerdem ist die Gefahr, durch E-Zigaretten an Krebs zu erkranken laut PHE 99,5 Prozent geringer im Vergleich zum Tabakkonsum.
Mythos 2: „E-Zigaretten sind ein Produkt der Tabakindustrie.“
Fakt: Die E-Zigaretten-Branche in Deutschland hat sich in zwei Richtungen entwickelt: Auf der einen Seite gibt es reine E-Zigaretten-Fachhändler und -hersteller sowie kleine und mittelständische Unternehmen ohne eine Verbindung zur Tabakindustrie, die den E-Zigarettenmarkt in Deutschland seit 2007 aufgebaut haben. Seit 2012 bieten auch Tabakkonzerne Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer an. Fakt: Die E-Zigarette selbst ist deutlich älter als das Engagement der Tabakkonzerne. Sie wurde schon 2003 in China entwickelt und 2004 auf den Markt gebracht.
Mythos 3: „Es gibt keine Langzeitstudien.“
Fakt: Die Universität von Catania in Italien hat im November 2017 die erste Langzeitstudie zur E-Zigarettennutzung veröffentlicht. Über einen Zeitraum von 3,5 Jahren wurde untersucht, wie sich der Konsum von E-Zigaretten auf die Lunge von Nichtrauchern auswirkt.
Ergebnis: Die Forscher fanden „keinerlei Verminderung des Lungenvolumens, Entwicklung von Atemwegssymptomen, Veränderungen der Marker für eine Entzündung der Lunge in der ausgeatmeten Luft oder Anzeichen von frühen Lungenschäden im CT Scan; … Selbst die intensivsten Nutzer von E-Zigaretten zeigten keinen Nachweis für eine beginnende Lungenschädigung in den physiologischen, klinischen oder Entzündungen betreffenden Messungen. Darüber hinaus wurden keine Veränderungen im Blutdruck oder Herzfrequenz gemessen.“
Mythos 4: „E-Zigaretten erzeugen schädlichen Passivdampf.“
Fakt: Eine im Februar 2018 veröffentlichte Untersuchung der Universität von Georgia kommt zu dem Ergebnis, dass der ausgeatmetete Dampf von E-Zigaretten im Gegensatz zu Tabakrauch keine Konzentrationen von krebsfördernden Formaldehyden oder Acetalaldehyden beinhaltet. Hinzu kommt, dass bei E-Zigaretten – anders als bei Tabakzigaretten – kein Nebenstromrauch entsteht. Die Tabakzigarette glimmt solange, bis sie ausgedrückt wird und sondert in diesem Zeitraum toxische Substanzen in die Umgebungsluft ab. Nichtraucher in der Nähe des Rauchers inhalieren diese schädlichen Stoffe. Die E-Zigarette ist zwischen den einzelnen Zügen deaktiviert.
Mythos 5: “E-Zigaretten verleiten Jugendliche zum Rauchen.”
Fakt: Für diese sogenannte Gateway-Theorie gibt es keine Beweise. Zahlreiche Studien haben diese Hypothese untersucht und keine Kausalität zwischen Dampfen und Rauchen bei Jugendlichen gefunden. Einer vom Bundesgesundheitsministerium 2017 veröffentlichten Studie zufolge hat sich die Gateway-Theorie nicht bestätigt. Auch eine Studie der britischen Nichtraucherschutz-Organisation Action on Smoking and Health (ASH) sieht keine Kausalität zwischen E-Zigarettenkonsum und Rauchen bei Jugendlichen: “Diese Studie gibt uns die Sicherheit, dass die Befürchtung, dass E-Zigaretten ein Gateway zum Rauchen sind, bislang nicht durch Fakten belegt werden kann. Ein kleiner Teil der Jugendlichen experimentiert mit elektronischen Zigarren, aber dies scheint nicht zu einem regelmäßigen Dampfen oder Rauchen in irgendeiner Weise zu führen, tatsächlich sinkt die Raucherquote bei jungen Menschen weiter “, sagt die Direktorin von ASH, Deborah Arnott.
Position des BfTG zum Jugendschutz
Für die Mitglieder des BfTG steht fest: E-Zigaretten haben in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen. Wir schaffen bewusst keinerlei Anreize, die Minderjährige zum Kauf einer E-Zigarette motivieren oder anregen, und vertreiben sie als Fachhändler ausschließlich an Erwachsene. Alle Mitglieder des BfTG haben sich verpflichtet, keine Werbung zu betreiben, die in Ausgestaltung und Platzierung an Jugendliche unter 18 Jahren gerichtet ist. Siehe auch Thema Jugendschutz.