Quit or die: WHO blendet Harm Reduction aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich in ihrem letzten Bericht über die globale Tabakepidemie für eine strengere Regulierung von E-Zigaretten ausgesprochen. Es gebe keine Beweise dafür, dass sie Rauchern beim Tabakstopp helfen und sie könnten sogar junge Menschen zum Tabakrauchen verleiten.
Damit blendet die WHO einen Großteil der Forschung aus, die klare Belege für eine Wirksamkeit der E-Zigarette beim Tabakstopp liefert und die sog. Gateway-Theorie in das Reich der Mythen verweist. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel im Tagesspiegel fordert der Gefäßchirurg Prof. Martin Storck ein Umdenken:
“Es braucht einen offeneren, positiveren Umgang mit den bislang stiefmütterlich behandelten wirksamen Alternativen zum Zigarettenrauchen.”
Fakten
- Das staatliche National Health Service (NHS) in Großbritannien sieht klare Erfolge beim Tabakstopp mit E-Zigaretten:
“Viele tausend Menschen in Großbritannien haben bereits mit Hilfe einer E-Zigarette aufgehört zu rauchen. Es gibt wachsende Beweise dafür, dass sie wirksam sein können.” - Die E-Zigarette ist beim Tabakstopp etwa doppelt so erfolgreich wie klassische Nikotinersatzprodukte aus der Apotheke. Studie Rauchentwöhnung Queen Mary University 2019
- Jugendliche Raucherquoten sinken trotz des Aufkommens von E-Zigaretten, Studie der Universität von Cardiff
- Das Einstiegsalter bei E-Zigaretten liegt bei etwa 31 Jahren. Institut für Therapieforschung (IFT)
- Keine Bestätigung, dass E-Zigaretten Jugendliche zum Rauchen verführen (sog. Gateway-Effekt), Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung
- Drogen- und Suchtbericht 2018: Jugendliche dampfen sehr selten regelmäßig.
Was die WHO ausblendet
Die Studie der Queen Mary University unter Leitung von Prof. Dr. Peter Hajek zur besseren Tabakentwöhnung mit E-Zigaretten wird von der WHO kritisiert, weil ein Großteil der Umsteiger nach einem längeren Zeitraum noch E-Zigaretten nutzen.
Prof. Hajek entgegnet: “Sie sagen, dass E-Zigaretten Menschen nicht dabei helfen, die Nikotinsucht zu überwinden – es ist ihnen egal, dass die Raucher jetzt nicht an einer Lungenerkrankung sterben.”
Und das ist der entscheidende Punkt: Raucher sterben an den karzinogenen Substanzen, die durch die Verbrennung des Tabaks entstehen. Und diese Schadstoffe sind bei der E-Zigarette um 95 Prozent reduziert. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, liegt sogar nur bei 0,5 Prozent im Vergleich zu Tabakzigaretten. Public Health England
Folgen der Fehleinschätzung der WHO
Jedes Jahr sterben weltweit mehr als 8 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Passivrauch trägt zu Herzkrankheiten, Krebs und anderen Krankheiten bei und verursacht zusätzliche 1,2 Millionen Todesfälle pro Jahr. Diese Zahlen sind ebenfalls im WHO-Report zu finden.
Im ersten Report 2008 wurde noch die Zahl von jährlich 5,4 Millionen Tabaktoten veröffentlicht. Ein Anstieg von 67,5 Prozent bis heute. Die WHO schätzt, dass etwa eine Milliarde Menschen im 21. Jahrhundert an den Folgen des Tabakkonsums sterben werden.
Der Psychiater und Pharmakologe Prof. Dr. David Nutt hatte es bereits 2014 erkannt:
“E-Zigaretten könnten jedes Jahr fünf Millionen Menschenleben retten. Mehr Menschen als an Aids, Malaria, Tuberkulose und Meningitis zusammen sterben. Die E-Zigarette könnte die größte medizinische Erfindung seit der Impfung sein.“
Einschätzung Dustin Dahlmann, Vorsitzender BfTG
“Die WHO ignoriert seit Jahren das Potential der E-Zigarette und empfiehlt ausschließlich die klassische Rauchentwöhnung mit Pharmaprodukten, deren Erfolge im Vergleich zu E-Zigaretten sehr begrenzt sind. Damit trägt die Weltgesundheitsorganisation dazu bei, dass die weltweiten Raucherquoten auf einem hohen Level konstant bleiben und in einigen Staaten sogar noch ansteigen werden. Millionen von Rauchern könnte durch ein Umdenken geholfen werden, aber die WHO blockiert die bessere Alternative.”